Der Urgal wich geschickt aus, sehr geschickt, wenn man seine Verletzungen betrachtete.
Fluchend zog Nóclan seinen zweiten Dolch, doch der Urgal sprang schon auf ihn zu, und Nóclan musste so schnell rückwärts rennen, um ihm zu entkommen.
Der Urgal landete sicher auf den Beinen, die eigentlich von Bolzen durchbohrt seinen sollten, dann nahm er eine Axt, die er wohl einem toten Urgal abgenommen hatte. Er schlug zu, Nóclan sprang zurück, dann wieder vor und stach zu. Er traf gut, doch dann riss der Urgal das Schwert einfach wieder aus sich heraus und warf es weg.
Plötzlich schloss sich die Wunde! Woher konnte der Urgal Magie? Allerdings hatte Nóclan auch keine Magie gespürt, die geheilt hatte.

Nóclan kämpfte mit einem Dolch in jeder Hand gegen den Urgal. Hin und wieder traf er, doch die Wunden wurden seltsamerweise ohne Magie geheilt.
Immer wieder musste Nóclan zurückweichen, damit der Urgal ihn nicht traf. Es schien ein aussichtsloser Kampf, denn er konnte dem Urgal nichts antun, der Urgal ihm allerdings schon.

Rikatta kapierte einen Moment lang gar nichts mehr und starrte fassungslos auf die seltsame Szenerie vor ihr: Das Spitzohr kämpfte mit einem unverwundbaren Urgal, der Krieger war ins Gebüsch gerannt, und ein Stück entfernt im Grasland hatte sich eine Frau versteckt, die eben noch auf sie zugelaufen war.
Das war eindeutig ein bisschen zu viel.
Rikatta wandte sich um und nahm die Beine in die Hand.
Sie kam nicht weit. Keine hundert Schritt weiter stolperte sie über etwas und flog im hohen Bogen durch die Luft. warum , bei allen Schatten, lag der Krieger hier am Boden??

Rikatta rollte sich auf die Füsse und sprang zwei Schritte von dem Krieger weg. Dann drehte sie sich mit erhobenen Fäusten um, um zu sehen, ob er sich überhaupt bewegte. Was er tat.
Langsam wich sie weiter zurück, während sie in Gedanken alle Möglichkeiten druchdachte, die sie jetzt hatte und sich die Umgebung bis ins kleinste Detail einprägte.

Nóclan ging immer weiter zurück, während der dem Kull immer wieder eine tiefe Wunde zufügte. Sie verschlossen sich sofort, anscheinend ohne das der Urgalanführer Magie benutzte oder Notiz von ihnen nahm.
Er sprang an dem Urgal vorbei, und im Sprung rammte er von hinten den einen Dolch so weit in den Urgal hinein, dass er vorne wieder austrat. Nóclan bemerkte, dass er auch die Hand festgenagelt hatte, die wohl nach hinten geschnellt war. Der Urgal krümmte sich, fiel auf die Knie...dann sank er leblos nieder.
Ein wenig verwirrt stand Nóclan hinter dem Urgal, der jetzt auf dem Boden lag. Warum haben meine vorherigen Schläge nichts gewirkt, der hier aber schon? An der Hand kann es nicht liegen, ich habe sie schon vorher einmal getroffen. Wieso dann?
Achselzucken nahm Nóclan den Dolch wieder an sich, dann nahm er sein Schwert, dass in der Nähe auf dem Boden lag und wandte sich wieder dem Platz zu, wo er eben noch gestanden hatte.

(bisschen was dazwischen;) junge Frau)
Rikatta rührte sich nicht, während der Krieger sie umherschob wie ein Stück Holz. Verdammt! Wie hatte sie nur vergessen können, dass der Kerl Magier war.
Allerdings - Magie machte seine Benutzer leichtsinnig und unvorsichtig. Und Rikatta spürte, dass die magischen Bande, die sie fesselten nicht so stark waren, wie er vielleicht dachte. Mit etwas Glück und im richtigen Moment konnte sie sich davon vielleicht befreien. Bis dahin würde sie sich kein bisschen bewegen, um ihn in Sicherheit zu wiegen.

Hätte Rikatta sich nicht nicht bewegt, hätte sie sich auf die Unterlippe gebissen. Interessant. Wie tötete man einen unverwundbaren Urgal? Wobei, vielleicht hatten sie ihre Sinne getäuscht in dem ganzen Durcheinander. Obwohl - warum sollte sie sich verschliessende Wunden einbilden? Es hatte ausgesehen wie Magie. Aber seit wann beherrschten denn Urgals Magie?

Nóclan ging auf den Menschen zu, während er immer noch darüber nachdachte, was geschehen war.
Wieso hatte der eine Stich etwas gewirkt, die anderen aber nicht?
Und wieso hatten die anderen überhaupt nicht gewirkt?
Er steckte die beiden Dolche noch nicht wieder zurück in seinen Ärmel, nicht, solange wer da war.
Sie waren effektiver als sein Bogen, denn beim Bogen wusste man, dass der Pfeil kommen würde, bei den Dolchen war das anders.
Der Mensch sah erschöpft aus, wahrscheinlich, weil er eben noch ohnmächtig gewesen war. Vielleicht hatte er ja auch noch gegen die Frau kämpfen müssen.
"Das befragen können wir vergessen", meinte Nóclan zu ihm.