Ich habe festgestellt, daß ich besser einmal ganz von vorne beginne, weiß aber nicht, ob dies das richtige Ansteigerthema ist.
Es gibt verschiedene Aktitäten oder Zurschaustellungen, bei denen jeweils verschiedene Materialien zum Teil auch aus Sicherheitsgründen verwendet werden: LARP-Waffen, worin zwischen Fantasy-LARP und Re-Enactments unterschieden wird, Trainingswaffen, Wandhänger und funktionstüchtige Waffen.
Bei Fantasy-LARP-Waffen kommen meist sehr natürlich nachgestellte Schwerter aus Latex oder Schaumstoff zur Anwendung, damit sich die Leute nicht gegenseitig verletzen oder sich weh tun können.
Traningswaffen sind in den japanischen Schwertkampftechniken meist aus Holz (Bokken oder Holz-Tanto), bei den europäischen Fechtkünsten meist "kampfbereite" Waffen mit abgerundeten Spitzen, ungeschliffen, eben "ungefährlich", aber schon aus Metall.
Wandhänger bestehen meist aus Rostfreiem Stahl, der nicht die Härte für einen richtigen Schwertkampf aufweist. Diese Waffen können wirklich nur als Dekostücke verwendet werden. Sie weisen die Kennzeichnung A oder B auf und den Härtegrad 400, 410, 420 oder 430.
Bei Re-Enactment-Waffen kommen hochwertige Replikate aus gehärtetem Rostfreiem Stahl zum Einsatz, mit der Kennzeichnung C für Hochofen-gehärtet und Grad 440. 440er C-Stahl ist für solche Einsätze schon das Beste, was es gibt. Zur näheren Erklärung von Re-Enactment: Es ist eine Art LARP, aber eher auf "theatralische" Weise. Das Wort bedeutet "Nachstellung" einer bestimmten Szene aus einer historischen Zeit, die dann entsprechend lebensecht nachgespielt wird. Meist sind dies Gladiatorenkämpfe aus dem alten Rom oder auch verschiedene Schlachten, wie die Varus-Schlacht, Mittelalter-Turniere, Drachenschaukämpfe und Amerikanischer Bürgerkrieg, die berühmtesten Schlachten zwischen Nord- und Südstaaten wie Gettysburg usw.
Dann gibt es funktionstüchtige Schwerter, die aus 99% aus Carbonstahl bestehen, weil dieser für die richtige Härte sorgt, die ein "richtiges" Schwert eben benötigt, damit es nicht bei jedem Hieb splittert oder bricht. Selten wird auch Chrom-Vanadium verwendet, was dem Schwert zwar die nötige Härte verleiht, aber nicht die entsprechende Elastizität. Spuren anderer Metalle sollten enthalten sein, um dem Schwert spezielle Nebeneigenschaften zu verleihen, aber grundsätzlich gilt: Je reiner der Carbonstahl, der ab Rockwell-Härte 1060 beginnt (je höher der Rockwell desto besser die Qualität), desto besser das Schwert.
Metalle wie Titan sind total unbrauchbar für einen Schwertstahl. Das Schwert wird zu steif. Es bricht beim ersten Hieb.
Ich hoffe, der Stoff war jetzt nicht ganz zu trocken Auf Fragen oder Erfahrungen von anderen bin ich sehr gespannt.
Zitat von MilliWow, du kennst dich total gut aus. Das einzige Material für Waffen mit Klinge, das ich kenne(heißt also nicht viel^.~), ist Damaszerner-Stahl.
Das schaut nur so aus, weil ich mich schon einige Zeit damit beschäftige.
Da kennst du aber etwas sehr Gutes und Reines, aber auch sehr Empfindliches. Eisen mit sehr hohem Karbongehalt, Beimischung entweder Nickel oder Wolfram. Unglücklicherweise sehr anfällig für Flugrost und dabei ist man dann ständig am Einölen, weil die obligatorischen 1 x pro Monat nicht ausreichen.
(Übrigens hallo und schön, daß ich nicht mehr nur alleine mit dem Admin posten muß )
Es scheint sehr viel zu bringen sich einige Zeit damit zu beschäftigen Aber da ich mich auf diesem Gebiet überhaupt nicht auskenne, ist es sehr beeindrucken und interessant.
(Hallo, ich konnte die letzten Wochen nicht sehr oft on kommen, da mein Laptop in "Kur" war^.~)
Ich glaube an Freiheit. Ich glaube an Träume. Ich glaube an Magie.
Ich glaube an Leben.
Irgendwann wird das Licht den Schatten besiegen und die Nacht wird dem Tag weichen und wenn dann die Sonne scheint, scheint sie heller als je zuvor.
Wir haben im Schwertkampfverein mit Schwertern (v.a. Anderthalbhändern) aus Holz begonnen, doch wir stellten fest, dass sie sich nicht wirklich eignen, weil sie sich beim Zusammenprall ganz anders verhalten als Stahlschwerter, nämlich einfach starr zurückprallen anstatt zu schwingen. Dadurch werden einige Techniken ziemlich unmöglich. Ein Teil von uns hat auch Aluminium-Schwerter, aber meiner Meinung nach besteht bei denen ein wenig das selbe Problem, sie tun nur noch mehr weh, wenn man damit die Finger trifft. Und sie machen einen höllen Lärm. Der brauchbarste Ersatz zu richtigen (natürlich ungeschliffenen) Stahlschwertern, von denen wir (noch) zu wenige haben, als dass alle damit trainieren könnten, sind Schwerter aus Nilon. Sie schwingen und biegen sich und sie sind vorallem auch freikampftauglich, weil man sich damit keine Knochen bricht.
Ich glaube wenn einer über Schwertkampf erzählen kann, dann ich, derjenige, der es seit bald 3 Jarhen tut.
Ronja, das du Schwertkampf machst wusste ich noch gar nicht??? O.o sehr interessant.
Es geht also um Erfahrungen und Fragen... Was habe ich für Erfahrungen gemacht? Tja, das ist schwierig zu sagen, aber eins ist sicher: Das Schwert ist meines Erachtens eine der wenigen Waffen, die ganz individuell ist und wo fast eine "Verbindung" zwischen Kämpfer und Waffe entsteht. Fast jeder von euch kennt mein Eldunarí vom hören her. ^^ Mein Schwert habe ich jetzt seit 2 Jahren, ich weis genau wie es schwingt, wie es aufprallt, was ich mit ihm machen kann und was nicht. Die einzige Frage, die ich nicht mit 100%tiger Sicherheit beantworten könnte ist die, aus welchem Material bzw. Stahl es genau ist. Da müsst ich meinen Schmied fragen, vielleicht tu ich das sogar mal. ^^
@Forgotten Realms: du scheinst sehr viel darüber zu wissen, auf einen wie dich habe ich eig. nur gewartet. Wir zwei müssen auf ejden Fall ma schreiben und ich danke dir für deien zahlreichen Informationen über Stahl und das alles.
Ein weiser Mensch sagte mir einmal: Das Leben ist ein einziger Kampf, ob du ihn gewinnst oder verlierst, liegt ganz an dir.
@Ranaji: Was Holzschwerter betrifft, kann ich dir nur Recht geben, obwohl ich von den beiden Versionen, die ich davon kenne, die aus Hartholz in einem Stück (wo dann nur noch eine Tsuba hinzugefügt wird) bevorzuge. Die Rattanstangen, die bei Escrima, Aikido, Kendo und Iaido verwendet werden, hinterlassen einen Heidenkrach (es scheppert richtig, wenn das Geflecht auftrifft) .... und man spürt es auch einigermaßen heftig Aluminium eignet sich doch eher für Replikate, die besser an der Wand hängen.
Für Espada y Daga verwenden wir "kampfbereite" Stahlwaffen, eben ungeschliffen und aus 440er C-Stahl (was noch keinen perfekten Schwertstahl ausmacht, aber ihn annähernd erreicht).
@Dragon: Eigentlich sollte nicht "fast" eine Verbindung zwischen Kämpfer und Waffe entstehen, sondern es "muß" eine entstehen. Das Schwert bzw. die Schwerter sind deine verlängerten Gliedmaßen, deine Arme und sie sollten auch unabhängig voneinander arbeiten können, wenn du beide "Arme" benutzt. Leider kenne ich dein Eldunarí nicht. Ich besitze ein Shinobi-gatana aus brüniertem 440er C-Stahl und ein Wakazachi aus Tamahagane Stahl. Alle anderen Schwerter, die ich verwende, sind entweder Übungs- oder Leihschwerter. Ja, 3 Jahre ..... (wie soll ich darauf reagieren?) .... sind ein guter Anfang
Ich habe auch mit dem Schwertkampf begonnen, als ich in deinem Alter war.
Vielleicht magst du mir ja einmal etwas über dein Eldunarí erzählen? Ein Schwert mit einem Elfennamen macht mich neugierig