Der Roman spielt in einer Zeit, die der unseren in mancherlei Hinsicht gar nicht so unähnlich ist – eine zentrale Rolle spielt dabei das Internet, wie der Titel schon vermuten lässt.
Art, der Ich-Erzähler, befindet sich zu Beginn des Romans auf dem Dach einer Psychiatrie; wie er dorthin gelangt ist und warum, erzählt er dem Leser nach und nach. Um nicht zu viel zu verraten: Es geht um eine Intrige aus wirtschaftlichen Interessen, die sich einem festen Netzwerk, im Prinzip einer Online-Community, entgegen stellt und ihre Loyalität untergräbt…
Bewertung
Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er ist spannend geschrieben und der Ich-Erzähler kommt weder langweilig noch altklug daher und berichtet nicht „authentisch introspektiv“, was kein Schwein interessiert…
Besonders witzig fand ich beim Lesen, dass Chatlogs als Stilmittel auftauchen; schon alleine dadurch hebt sich der Roman von vielem ab, das über das Internet und damit verbundene Phänomene geschrieben wird. Interessant ist auch das durchscheinende Thema der Loyalität zu virtuellen Kontakten und Netzwerken. Dabei wird der Roman jedoch nicht belehrend, sondern erzählt einfach seine Geschichte. Die Moralkeule bleibt irgendwo auf den ersten paar Seiten stecken, was auch gut so ist.
Ich könnte noch etwas weiter in die Tiefe gehen, was ich hier jedoch nicht machen werde – allerdings gibt es in dem 316-Seiten-Buch allerhand zu entdecken.